Bewegende Momente zur Buchpremiere von »Hier kann ich nicht bleiben«
Am 19. Oktober 2016 fand die feierliche Präsentation des Buches »Hier kann ich nicht bleiben. Das ruhelose Leben des Rudolf Amos Bardin (Abrahamsohn)« im Märkischen Museum Berlin statt. In diesem Rahmen übergab Marianne Widmaier offiziell die Sammlung ihres Mannes Rudolf Bardin an das Museum.
Dr. Martina Weinland, Direktorin der Sammlungsabteilung, stellte die Schenkung vor, die von nun an die Sammlung mit diversen Stücken und Geschichten erweitern wird.
Feierliche Buchübergabe nach langem Entstehungsprozess

Die Buchübergabe fand im Saal des Märkischen Museums statt.
Zur Buchübergabe nahm Marianne Widmaier, Erzählerin des Buches, die aufgeschriebene Lebensgeschichte Rudolf Bardins von der Herausgeberin Katrin Rohnstock entgegen. Sogleich erzählte sie, warum sie das Buch in Auftrag gab: Ihr war es wichtig, dass die Geschichten und Erfahrungen ihres Ehemannes nicht verloren gehen.
Mithilfe zeitgenössischer Dokumente aus dem Besitz ihrer Schwiegermutter, sowie ihren eigenen Erinnerungen hatte Marianne Widmaier die Lebensgeschichte ihres Mannes zusammengetragen.
Rudolf Amos Bardin, der einer jüdischen Familie entstammte, in Berlin als Kaufmann lebte und nur knapp der Vernichtung durch die Nazis entging, lebte ein Leben geprägt von Ruhelosigkeit, Verfolgung und Abschieden.

Marianne Widmaier (li.), der Autobiografker Frank Nussbücker (re.) und die Herausgeberin Katrin Rohnstock erläutern die Entstehung des Buches.
Nach der Buchübergabe berichteten Marianne Widmaier und Frank Nussbücker, Autobiografiker, von der Entstehung des Buches. Drei Jahre dauerte es, die Vielzahl an Dokumenten, Sammlungsstücken und Erinnerungen zu strukturieren und auf Papier zu bringen.
Herausgekommen ist eine sehr intensive und einfangende Erzählung über einen Mann, der vor den Nazis flüchten musste und so notgedrungen die halbe Welt bereiste.
Marianne Widmaier und Frank Nussbücker lasen im Anschluss an die Buchübergabe aus dem Buch vor und traten in Dialog mit dem Publikum.
Die Sammlung von Rudolf Amos Bardin ab jetzt im Stadtmuseum Berlin

Die Schenkung beinhaltet u.a. Tafelsilber und ein Porzellanservice
Zuvor fand ein anderer festlicher Akt statt: Marianne Widmaier übergab die Sammlung ihres Mannes offiziell an das Berliner Stadtmuseum. Die Direktorin der Sammlungsabteilung, Dr. Martina Weinland, bedankte sich für die großzügige Schenkung: Die Sammlung beinhaltet allerlei Gegenstände, angesammelt über viele Jahrzehnte.
Frau Weinland präsentierte einige Fotos der Gegenstände und erläuterte deren Aufbereitung. Das tolle an dieser Sammlung, so Weinland, sei der Umstand, dass das Museum die Gegenstände mit einer Geschichte verknüpfen könne: die Geschichte der jüdischen Familie Abrahamsohn und die Geschichte einer Vertreibung.
Es waren zwei intensive Stunden im Saal des Märkischen Museums. Die Schwere des Themas wurde aufgebrochen von wunderbar berührendem Akkordeon-Spiel mit Gesang auf Jiddisch und Hebräisch von Ulrike Fieguth.
Die Jüdische Allgemeine berichtete am 03.11.2016 in dem Artikel »Vermächtnis eines Kaufmanns« über die Veranstaltung.