Erzählsalon in Hoyerswerda: »Gundi und ich – Nachdenken über ostdeutsche Identität« (mit Filmvorführung)
20 Jahre nach seinem Tod bewegt Gerhard „Gundi“ Gundermann die Herzen und Gemüter in Ost wie West: Andreas Dresens Streifen über den Lausitzer Musiker wurde 2018 zum großen Kinoerfolg. Er sei einer der „differenziertesten, besten Filme über die DDR“, urteilte etwa Spiegel Online. Drei Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer scheint sich der Blick auf die DDR zu weiten – auf deren Menschen, auf deren kulturelle Herkunft. Das ist Ausdruck eines zarten Wandels in der Deutungshoheit über die privaten Biografien von Millionen. Die Zeit ist reif, sich gemeinschaftlich zu erinnern.

Ausklang des ersten Erzählsalons „Gundi und ich” am 3. Oktober 2018 bei Rohnstock Biografien: Christian Völker-Kieschnick singt an der Seite von Conny Gudermann ausgewählte Gundi-Lieder.
Zusammen mit Rohnstock Biografien lädt der Lausitzer Gundermann-Musiker Christian Völker-Kieschnick am 24. Januar 2019, um 18 Uhr zum Erzählsalon „Gundi und ich“ im Lessing-Gymnasium Hoyerswerda (mit Unterstützung der Schülerfirma „Pupils on stage“) – genau an dem Ort, an dem der ostdeutsche Liedermacher einst die Schulbank drückte und im Musikraum mit dem „Singeklub“, der späteren „Brigade Feuerstein“, probte. 1966 war Gundi mit seiner Mutter in die Lausitz gezogen. Die Tagebauregion rund um Hoyerswerda wurde zu seiner neuen Heimat. Hier grub er sich einst tagsüber in die Braunkohle und schrieb an seinen Liedern, die er abends auf der Bühne sang.
Welche Geschichte verbindet Sie mit Gundi? Was hat Sie kulturell geprägt? Was ist für Sie „Ostdeutsch“? Tragen Sie eine eigene Geschichte bei – oder hören Sie einfach nur zu. Als Erzählerinnen angekündigt sind u.a. Elke Förster, Musiklehrerin am Lessing-Gymnasium und früheres Mitglied der „BrigadeFeuerstein“, sowie Waltraud Tschirner, Hörfunkjournalistin und Dokfilmerin, einst selbst Schülerin in der Pestalozzistraße.