»Hennigsdorfer Stadtgeschichte(n)«
Die „Hennigsdorfer Stadtgeschichte(n)“ schildern auf 300 Seiten die Historie von Hennigsdorf aus einer sehr persönlichen Sicht: In 90 Episoden erzählen Bürger der Stadt aus ihren Erinnerungen. Der individuelle Blick in die Vergangenheit wird flankiert von hunderten historischen Schlaglichtern und zahllosen Fotos.
Aufgeschrieben von Katrin Rohnstock und Stefan Kappner
Die „Hennigsdorfer Stadtgeschichte(n)” sind eine anspruchsvolle Darstellung der rasanten Entwicklung, die die einstige Landgemeinde nördlich von Berlin in den vergangenen hundert Jahren nahm. Seit Emil Rathenau den bäuerlichen Ort an der Havel 1910 zum Zukunftsstandort für die expandierende AEG machte, veränderte Hennigsdorf mehrfach sein Gesicht. Die Stadt wurde zur Heimat von Stahlarbeitern aus Oberschlesien und dem Ruhrgebiet, von Lokomotivbau-Ingenieuren und ihren Familien - und zum kleinen Spiegel der großen Geschichte: Nach 1933 geprägt von der Rüstungsindustrie und Barackenlagern für Zwangsarbeiter, nach 1945 Hoffnungsträger für die aufblühende Schwerindustrie der DDR und Sperrgebiet mit Grenzkasernen, nach 1989 Schauplatz tiefer strukturpolitischer Einschnitte und vieler Neuanfänge. Heute attraktives Wohnviertel an renaturierten Havel-Auen, direkt vor den Toren Berlins.
Die Hennigsdorfer Stadtgeschichte(n) folgen einem neuartigen, anspruchsvollen Konzept, wie es Rohnstock Biografien entwickelt hat. Sie ist keine bloße Chronik, keine Sammlung historischer Aufsätze, keine reine Geschichten-Anthologie. Stattdessen verbindet sie Elemente dieser herkömmlichen Formate zu einem gleichermaßen lesbaren wie informativen Zeitpanorama. Soweit ihre Erinnerungen zurückreichen, erzählen Hennigsdorfer von ihrem eigenen Leben, das von diesem Ort geprägt wurde: Von ihrem Leben an der Havel, von ihren Erlebnissen während der Zeit des Nationalsozialismus, von den Kämpfen um Hennigsdorf, ihren Ängsten und Nöten. Sie schildern von ihrer Arbeit in den beiden Großbetrieben der DDR-Zeit, dem Stahlwerk und den Lokomotivbau Elektrotechnischen Werken (LEW), von ihrem Leben an der zunehmend abgeschotteten Grenze und ihren Hoffnungen nach der Wende. Die zum Teil sehr persönliche Sicht auf Hennigsdorf wird ergänzt durch neutrale historische Texte, die die Einordnung der verschiendenen Perspektiven erleichtern und Zusatzinformationen bieten.
Zu beziehen über die Stadtinformation Hennigsdorf.