»Wirtschaft erzählt« über die sächsische Textil- und Bekleidungsindustrie
Unser Projekt „Wirtschaft erzählt“ – gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung – ist auf der Zielgerade: Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung „Spielzeugland DDR“ im Mai 2018 im thüringischen Sonneberg, fünf Erzählsalons zu den Themen Wettbewerb, Innovation, Geldfluss, Gemeinwohl-Verantwortung und Planung in Berlin sowie einem Abend zur Entwicklung des Musikinstrumentenbaus im sächsischen Markneukirchen freuen wir uns auf die drei noch verbleibenden Veranstaltungen der Reihe im neuen Jahr.
Der nächste Erzählsalon widmet sich in Chemnitz der Entwicklung der sächsischen Textil- und Bekleidungsindustrie:
»Wir spinnen für den Frieden«
Dazu laden wir Sie herzlich ein: am Dienstag, dem 22. Januar 2019, um 18 Uhr, in die Villa Esche, Parkstraße 58, 09120 Chemnitz.
Der Eintritt ist frei.
In der Region Chemnitz konzentrierte sich bereits in vorindustrieller Zeit eine breite handwerkliche Garn- und Tuchherstellung, die Posamentenherstellung und die Stickerei. Aufbauend auf dieser Gewerbetradition entwickelte sich hier wie an anderen sächsischen Standorten die Textilherstellung zur Industrie. Sachsens erste Fabriken waren Spinnereien. Im 19. Jahrhundert etablierte sich ein äußerst vielseitiger Wirtschaftszweig, der die Weltkriege überdauerte und bis in die DDR-Zeit von hoher Relevanz blieb. Vom wirtschaftlichen Strukturwandel nach 1990 war die sächsische Textil- und Bekleidungsindustrie am stärksten betroffen: Zwischen 1989 und 1992 sank die Zahl der Beschäftigten von rund 300.000 auf unter 50.000. Doch die Tradition lebt fort: Gegenwärtig arbeiten in Sachsen schätzungsweise 16.000 Menschen in rund 250 Textil- und Bekleidungsunternehmen.
Die Veranstaltung beleuchtet die Entwicklung der sächsischen Textil- und Bekleidungsindustrie unter den spezifischen Gesichtspunkten sich wandelnder Eigentumsformen. Branchenkenner, die kollektive wie private Eigentumsformen kennen gelernt haben, erzählen auf dem Podium ihre Geschichten.
Das Publikum ist eingeladen, eigene Erfahrungsgeschichten zu erzählen
Dem Erfahrungsaustausch schließen sich individuelle Gespräche in geselliger Runde an.
Die Podiumsteilnehmer:
- Franz Rudolph, Vorstandsvorsitzender SACHSEN! TEXTIL e.V., Chemnitz; ehemals Textilbeauftragter des Freistaats Sachsen
- Hilmar Fuchs, Vorstandsvorsitzender des Sächsischen Textilforschungsinstituts e.V. (STFI) der TU Chemnitz
- Michael Bauer, Geschäftsführer Curt Bauer GmbH, Aue (Weberei, seit 1882, 1972 verstaatlicht, 1990 reprivatisiert)
- Jan Jassner, Geschäftsführer bruno banani underwear GmbH, Chemnitz (gegründet am 1. November 1993 durch Wolfgang Jassner)
- Reinhard Born, ehemaliger Inhaber und Geschäftsführer Franz Schäfer Etiketten GmbH, Großröhrsdorf (1990 reprivatisiert)
- Thomas Porst (angefragt), Geschäftsführender Gesellschafter C. H. M Ü L L E R GmbH, Heinsdorfergrund (gegründet 1868, 1972 verstaatlicht, 1990 reprivatisiert)
Moderation: Katrin Rohnstock, Inhaberin Rohnstock Biografien, Initiatorin des Projekts „Wirtschaft erzählt”
Wir freuen uns, Sie bei der Veranstaltung zu begrüßen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Wir bitten um Anmeldung per Mail an: info@rohnstock-biografien.de.
Weitere Erzählsalon-Termine der Veranstaltungsreihe und Infos zum Projekt „Wirtschaft erzählt” finden Sie hier.