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Wende-Erfahrungen und Zukunfts-Visionen in Schwarzburg: Zweiter Wald-Erzählsalon
17. September 2023 | 15:00 -18:00
KostenlosNach dem großen Erfolg des ersten Wald-Erzählsalons in der Reihe »Wende-Erfahrungen und Zukunfts-Visionen in Schwarzburg 2023« im vergangenen Mai folgt am 17. September der zweite: Wieder geht es um Geschichten der renommierten, inzwischen geschlossenen Forstschule im Schwarzatal, wieder ist Forstwissenschaftler und einstiger Dozent Helmut Witticke als Erzähler mit von der Partie und wieder findet die Veranstaltung ab 15 Uhr an der Hirschtränke im Schwarzburger Wald statt – ehe es um 17 Uhr zu einem gemeinsamen Ausklang ins Café zur Perle geht. Einladende sind erneut: Rohnstock Biografien in Kooperation mit dem Förderverein Schloss Schwarzburg und der lokalen Partnerschaft für Demokratie.
Der Verlust der Forstschule bewegt die Einheimischen bis heute. Seit 1946 war die Forstschule in Schwarzburg eine Einrichtung, die junge Leute in den Ort brachte, Lehrstoff in den Wäldern vermittelte und viele fähige Förster ausbildete, um Thüringer Natur- und Kulturraum zu erhalten. Doch mit den politischen und wirtschaftlichen Veränderungen der Wende wurde die Forstwirtschaft massiv zusammengespart, immer weniger Forstleute ausgebildet oder beschäftigt. Die Forstschule nahm ab 2006 keine neuen Anwärter mehr auf. 2008 wurde sie für immer geschlossen.
Um über diese schicksalhafte Entwicklung zu hören und selbst zu erzählen, kamen am 25. Mai mehr als 30 Interessierte zur Hirschtränke, mitten in den Schwarzburger Wald. Viele der Anwesenden wurden durch Helmut Witticke in ihnen bis dato unbekannte Interna der Nachwendegeschichte eingeweiht. Der Forsthistoriker und leidenschaftliche Förster berzählte, wie es gelang, die Fachschule, für die es im Westen kein Äquivalent gab, zu einer waldnahen
Ausbildungsstätte zu etablieren – und wie es geschah, dass der attraktive Ausbildungsstandort trotz Widerstände und Proteste der Bevölkerung 2008 nach Erfurt verlagert wurde. Wer weiß, was dieses Mal unter den Baumwipfeln zur Sprache kommt? Neben Forstschul-Erinnerungen sind übrigens auch Geschichten der Erzählforscherin Janin Pisarek zu hören. Sie berichtet von Rasselböcken und Hanghühnern, den heimischen Fabelwesen, die besonders in der Schwarzburger Region, ihr Unwesen getrieben haben sollen und Teil lebendiger Neckbräuche in den Thüringer Wälder waren.
Interessierte sind herzlich eingeladen, eigene Schwarzburger Waldgeschichte(n) mit in den Erzählsalon zu bringen! Start ist um 15:00 Uhr an der Hirschtränke (überdachte Sitzmöglichkeiten). Wer nicht gut zu Fuß ist, kann über die Burkersdorfer Straße auf 200 Meter heranfahren. Ab 17:00 Uhr gemeinsamer Ausklang im Café Perle. Für Rückfragen können sich Interessierte an Erzählprojektmanagerin Janin Pisarek wenden: Tel./Mobil: (030) 40504341 oder janin.pisarek@rohnstock-biografien.de