Wir konzipieren und realisieren innovative Erzählprojekte
Seit 2012 realisiert Rohnstock Biografien Erzählprojekte – im Auftrag von Institutionen, Verbänden oder Ministerien. In den Erzählprojekten, angelegt über mehrere Monate, bringen wir Menschen an einen Tisch. Denn das gemeinschaftliche Erzählen und Zuhören baut Barrieren ab und verbindet Menschen: Ältere und Jüngere, Zugezogene und Alteingesessene, Planer, Investoren und Politiker. Über den Erfahrungsaustausch knüpfen sie authentische Beziehungen. In unseren Erzählsalons vermitteln sie einander Wünsche, Ängste Hoffnungen, Ideen. Gemeinsam formulieren sie Schlüsselfragen – gemeinsam suchen sie nach Antworten.
Die Geschichten eines Erzählprojekts können verschriftlicht werden, ob in kleineren Broschüren oder in einem Buch. Dadurch werden die wichtigen Erfahrungen festgehalten und in die Zukunft transportiert. Wie der Austausch in den Erzählsalons stiften die Publikationen Zusammenhalt und Identität – und sie generieren stets eine neue Erzählung.

Aktuelle Erzählprojekte
Handwerk erzählt
Im Erzählprojekt »Handwerk erzählt« sollen die Traditionen und Potenziale des Handwerks freigelegt werden. Dazu laden wir Menschen unterschiedlicher Generationen zu insgesamt 30 Erzählsalons in Thüringen und Sachsen: Handwerksmeister, die Nachfolger brauchen, und (junge) Leute, die nach einem Berufsweg suchen und am Traditionsreichtum des Handwerks interessiert sind. Durch das Geschichtenerzählen und -bewahren wird das Wissen um das Handwerk wiederbelebt und nachhaltig zugänglich gemacht.
Gemeinsam mit den verschiedenen Akteuren wollen wir erkunden, welchen Wandel das Handwerk erlebt und welche Innovationen den Weg in die Zukunft ebnen. Ausgewählte Erzählungen werden in Broschüren und zwei Büchern veröffentlicht – angereichert mit historischen Dokumenten bilden diese ein Stück thüringische und sächsische Kultur- und Wirtschaftsgeschichte ab. Das Projekt wird gefördert vom Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Unternehmer*innen im Erzählsalon
Von September bis Anfang Dezember 2019 kommen in unserem Projekt »Unternehmer*innen im Erzählsalon« Gründerinnen und Gründer in verschiedenen Orten im Süden der Lausitz an einem Tisch zusammen, um über ihren Schritt in die Selbständigkeit, aber auch die Chancen und Herausforderungen des Unternehmerseins zu berichten. Das Ziel des Projekts besteht darin, Unternehmerinnen und Unternehmern der Region eine Plattform zu bieten, um ihre persönlichen Geschichten zu erzählen und miteinander in Kontakt zu treten.
Der Fokus der Veranstaltungsreihe liegt auf jungen Gründerinnen und Gründern, aber – auch langjährig aktive Unternehmerinnen und Unternehmer kommen zu Wort. Das Projekt wird vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Kooperation mit der Regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Elbe-Elster mbH realisiert. Maßgeblich unterstützt wird das Projekt von dem Jungunternehmernetzwerk NEOpreneurs. Die finanziellen Mittel stammen zu großen Teilen aus einem Förderprogramm des Lausitzbeauftragten des Landes Brandenburg.
Aus Erinnerung Zukunft schmieden
Gemeinsam mit dem Verein Kulturpalast Unterwellenborn e.V. veranstaltet Rohnstock Biografien von November 2019 bis Januar 2020 drei Erzählsalons zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Kulturpalasts Unterwellenborn. Gebaut Anfang der Fünfzigerjahre als Kulturhaus des Stahl- und Walzwerks Maxhütte im thüringischen Unterwellenborn, entwickelte sich der Kulturpalast zu einer gefragten Kultureinrichtung. Er strahlte über die Grenzen des Ortes hinaus und zog Gäste aus der näheren und weiteren Umgebung an. Er steht symbolhaft für den hohen Stellenwert, der dem sozialen und kulturellen Leben in der DDR eingeräumt wurde.
Um die kulturelle Tradition im Ort zu erhalten, engagiert sich der Verein Kulturpalast Unterwellenborn e.V. für den Erhalt des beeindruckenden Gebäudes, für dessen Sanierung und Wiederbelebung.
Das Projekt »Aus Erinnerung Zukunft schmieden« will an die Erinnerungen der Menschen anknüpfen und so dazu beitragen, dass der Kulturpalast wieder zu einem regionalen Zentrum der Kultur wird. Es will alle Menschen einbeziehen, die im Kulturhaus einst aktiv waren – und alle, die dazu beitragen möchten, der Kultur in Unterwellenborn eine Zukunft zu geben.
Realisierte Erzählprojekte
Wirtschaft erzählt
Wirtschaftsgeschichte lebendig und spannend erzählen – das war der Anspruch des Erzählprojekts »Wirtschaft erzählt«, das von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wurde. Zwischen Mai 2018 und Februar 2019 luden wir ehemalige und derzeitige Wirtschaftskapitäne und Unternehmer sowie Branchenexperten zu Erzählsalons ein: Sie alle hatten private und kollektive Eigentumsformen kennengelernt und konnten uns die Entwicklungsprobleme und -potenziale beschreiben, die sich für Gegenwart und Zukunft ergeben. Sie erzählten, wie sich die Arbeit und die Umbrüche in den jeweiligen Branchen gestalteten.
Neben den fünf branchenspezifischen Veranstaltungen in Thüringen und Sachsen, u.a. über Holzspielzeug aus dem Erzgebirge, Musikinstrumente aus dem Vogtland sowie Textilindustrie aus Chemnitz und Umgebung, widmeten sich die fünf Berliner Erzählsalons in unseren Firmenräumen verschiedenen thematischen Schwerpunkten: von Leistung, Konkurrenz und Wettbewerb über Innovation und Geldfluss bis hin zu Gemeinwohlorientierung, Planung und Strategie.

Weitere Informationen zum Erzählprojekt finden Sie auf der Projektwebseite »Wirtschaft erzählt«.
Unternehmergespräche im LausitzLab
Das Erzählprojekt »Erfahrungen und Potenziale an einen Tisch – Unternehmergespräche im Lausitz Lab« brachte zwischen Februar 2017 und April 2018 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region zusammen. Die insgesamt zehn Erzählsalons widmeten sich unterschiedlichen Themen, zum Beispiel »Wie ich den Wandel in der Lausitz mitgestalte«, »Wie ich lernte, mein Unternehmen zu führen« und »Wie wir neue Märkte erschlossen«.
Die daraus entstandene Anthologie »Chancen der Lausitz« – mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg finanziert – macht auf 180 Seiten erfahrbar, welche neuen wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven Veränderungen eröffnen können. Das Projekt realisierten wir in Kooperation mit der Innovationsregion Lausitz (iRL) GmbH, einer Initiative der regionalen Wirtschaft, und der BTU Cottbus-Senftenberg.

Weitere Informationen zum Erzählprojekt finden Sie auf »Unternehmergespräche im Lausitz Lab«.
Die Lausitz an einen Tisch
Fünf Orte – hundert Geschichten: Im Erzählprojekt »Die Lausitz an einen Tisch« luden wir Bewohnerinnen und Bewohner aus Geierswalde, Lauchhammer, Marga, Plessa und Sedlitz ein, ihre Geschichten gemeinschaftlich zu teilen. In Erzählsalons, die wir zwischen August 2015 und Mai 2016 in Kulturhäusern, Vereinsheimen, Gaststätten, Gemeinde- und Pfarrhäusern veranstalteten, erzählten sie über die Vergangenheit und Gegenwart ihrer Heimat – und über ihre Wünsche für die Zukunft.
Wie die Lausitz insgesamt sind alle fünf Orte seit Jahrzehnten von charakteristischen Formen der Veränderung geprägt: dem Wandel von Natur- und Industrielandschaften. Wir gaben den Menschen vor Ort eine Stimme und inspirierten sie dazu einander zuzuhören – mit all ihren Sorgen, Hoffnungen und Bedürfnissen. So kamen Menschen an einen Tisch, die selbst Ideengeber und potenzielle Träger innovativer Initiativen sind. Aus dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Erzählprojekt gingen sechs Publikationen hervor: zunächst fünf Broschüren mit Erzählungen aus den einzelnen Orten und schließlich die Anthologie »Lausitz. Lebensgeschichten einer Heimat«.

Weitere Informationen zum Erzählprojekt finden Sie auf der Projektwebseite »Die Lausitz an einen Tisch«.
Kind sein in Riesa
Großwerden/Aufwachsen/Kindsein in Riesa zwischen den 1920er und 1970er Jahren – davon erzählen die Geschichten im Buch »Erinnerungen aus Riesa – Kindheit in Sachsen«, das wir gemeinsam mit der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung herausgeben. Die Publikation, die im Mai 2019 erschien, entstand in Kooperation mit dem Riesaer Stadtmuseum im Rahmen des Ausstellungsprojekts »Mit kleinen Schritten in die große Welt – Kind sein in Riesa im 20. und 21. Jahrhundert«.
Zwischen November 2018 und Juni 2018 veranstalteten wir dafür sechs Erzählsalons in und um Riesa: im Mehrgenerationenhaus in Gröba, im Ortsverband des Arbeiter-Samariter-Bundes, im Seniorenhaus »Albert Schweitzer« und im Stadtmuseum. Riesaer Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um gemeinschaftlich zu erzählen und zuzuhören. Sie erinnerten sich, wie sie einst in die Stadt kamen, wie sie hier ihre Kinderjahre verbrachten, welche Feste, Spiele und Streiche diese prägten. Das Erzählprojekt wurde im Fonds »Stadtgefährten« der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Weitere Informationen zum Erzählprojekt »Erinnerungen aus Riesa – Kindheit in Sachsen« finden Sie unter Aktuelles.
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