Erzählsalon »Lebenselixier Wasser«
Trotz Sturm Xavier, der am 5. Oktober über Deutschland fegte, trafen sich zehn Erzähler an diesem Tag, um sich im Lausitz Lab zum Thema „Lebenselixier Wasser – Wie wir mit Wasser Geld verdienen können“ auszutauschen. Leider wurden viele weitere Teilnehmer vom Wetter abgehalten, so dass die Runde etwas gemütlicher ausfiel.
Ein Beitrag von Nepomuk Rohnstock.
Viele verschiedene Aspekte rund ums Wasser wurden angesprochen. Unter anderem wurde von der Möglichkeit erzählt, schwimmende Häuser in der Lausitz zu produzieren. Denn schwimmende Architektur ist bitter nötig, um den vielen Millionen Menschen in den von steigenden Meeresspiegeln bedrohten Regionen der Welt ein Leben zu ermöglichen. Umso spannender war es, die vielen Fragen zu diskutieren, die der feuchte „Baugrund“ aufwirft.
Ebenfalls zur Sprache kam das unberechenbare Verhalten des Grundwassers in Folge des Bergbaus, bei dem der Boden komplett umgedreht wurde. Die dadurch entstehenden Probleme werden in der Lausitz, die übersät ist von ehemaligen und aktiven Tagebaulöchern, im sogenannten „Reallabor“ erforscht. Dafür wurde die Region bereits ausgezeichnet, erzählen drei anwesende Professoren der BTU.
Neben diesen theoretischen Blickwinkeln kamen auch die praktischen Erfahrungen nicht zu kurz. So erzählte ein Teilnehmer von dem ungewöhnlichen System des „Oberharzer Wasserregals“: ein kompliziertes Netzwerk aus Bächen und Seen, das die Harzer Bergleute seit mehreren hundert Jahren instand halten. Einst war dies notwendig, um mit der Wasserkraft den Betrieb der Stollen zu gewährleisten. Heute gehört es zur lokalen Tradition und zeigt, wie generationsübergreifend die Wahrung des Wassers ist.
Auch einen Einblick in die Arbeit der Trink- und Abwasserversorgung erhielten die Teilnehmer. Dabei kamen innovative Ansätze zu Tage, wie eine möglichst kostengünstige Versorgung mit diesem lebensnotwendigen Element gewährleistet werden kann. So wurde von neuen, auch schnell zur Verfügung stehenden Dienstleistungen des Betriebes von Wasseraufbereitungsanlagen berichtet.
Für mich war es spannend zu erfahren, wie facettenreich der Umgang mit diesem flüchtigen Element ist. Wasser hält sich nicht an die Grenzen der Menschen und verlangt eine komplexe Behandlung. Und es verdient eine weitaus größere Wertschätzung, als ihm zuteil wird.
Mehr Termine und Infos zum Projekt »Erfahrungen und Potenziale an einen Tisch – Unternehmergespräche im Lausitz-Lab« finden Sie auf der Projekt-Webseite.